Die Drehbretter an der Fassade

In der Schweiz sind sie als Drehläden bekannt. Österreicher sagen zu ihnen Festerbalken. Der Klappladen in Süddeutschland und der Schlagladen im Norden des Landes sind traditionell eher im Mittelmeerraum angesiedelt. Sie sind nostalgisch und erwecken eine gemütliche Atmosphäre – Fensterläden. Die beweglichen Bretter bestehen aus Aluminium oder Holz.  Sie galten ursprünglich dem Schutz der Bewohner eines Hauses. Der Schlagladen ist älter als die Glasscheibe im Fenster. Niemand drang unbemerkt in ein Haus mit geschlossenen Fensterbalken ein. Später, als Fenster zunehmend verglast wurden, erfüllten die schwingbaren Holzbretter zunehmend einen dekorativen Zweck. Als Sonnenschutz sind sie bis heute in wärmeren Regionen, wie Italien oder Frankreich beliebt.  Die meisten Fensterläden verfügen über Lamellen oder abgeschrägte Elemente. Diese lassen selbst bei einem geschlossenen Laden ein bisschen Sonnenlicht ins Haus. Durch diese Bauweise verbessern Drehläden im Vergleich zu Rollläden das Raumklima enorm. Moderne Architektur setzt auf große Fenster, die größtenteils nach Süden ausgerichtet sind. Der Bewohner erhält in den Wintermonaten optimales Licht und maximale Wärme. In sonnigen Kälteperioden spart der Bewohner durch seine Verglasung beim Heizen. Diese Bauweise kann im Hochsommer zu großen Problemen führen. Es ist hell im Haus, aber die durch die Verglasung entstandene Hitze ist für die meisten Europäer unerträglich. Rollläden würden den gesamten Raum abdunkeln. Klappläden lassen durch ihre Lamellen weiterhin ein bisschen Sonnenlicht in den Raum. Sie vermindern währenddessen die extreme Erhitzung des Hauses durch die Scheibe. In der Nacht kann sich das Raumklima weiter erholen. Modelle aus Holz nehmen eine Sonderstellung ein, da sie eine gemütliche und wohnliche Atmosphäre verbreiten. 

Drehläden, wie sie in der Schweiz genannt werden, sind in den meisten Fällen an einem Scharnier befestigt. Seltener kommen Schiebeläden vor, die in einer Schiene an der Außenmauer hin und her laufen. Gelegentlich finden sich noch Innenläden, die wie ein Fenster in den Raum hinein zu öffnen sind. Diese waren früher gängiger. Innenläden sind in den kleinen Wohnräumen von heute eher im Weg als Außenläden, die an der Fassade eines Hauses angebracht sind. Brettläden unterscheiden sich von Jalousienläden in ihrer Optik und Lichtdurchlässigkeit. Die zweite Variante zeichnet sich durch ihre weiter oben erwähnten Lamellen aus, während Brettläden kompletten Schichtschutz bieten. Neben den beiden Typen sind kombinierte Varianten erhältlich. Zum Beispiel kommen Klappläden vor, die in der unteren Hälfte Lamellen aufweisen und oben über ein Brett mit einem dekorativen Ausschnitt, zum Beispiel in der Form eines Herzens, verfügen. 

Mittlerweile sind Klappläden für viele Europäer nicht mehr ausreichend praktikabel. Jalousien und Rollos holten auf, weil sie einfacher in der Handhabung sind. Viele Hausbesitzer wünschen den Fensterladen ausschließlich wegen seiner Optik. Meistens wird bei diesen Zierläden auf das Drehscharnier verzichtet. Diese Maßnahme vergünstigt Herstellung und Anschaffung. Zierläden sind aus Kunststoff am beliebtesten, der in allen erdenklichen Farben und Holzoptik erhältlich ist. Die Kunststoffläden werden nicht gewartet oder gestrichen, da die Farbe deutlich beständiger ist als das Material des Zierladens.

Fensterläden sind bei richtiger Anwendung als Sonnenschutz und in jedem Fall als Zierde eines Hauses unschlagbar. Nichts kann sie ersetzen. Jede deutschsprachige Region hat ein eigenes Wort für die schwingbaren Bretter an den Fassaden, was von einer langen Tradition zeugt.